PROJEKT
Wartungshalle für Transformatoren in Erlangen
Fischer Planen und Bauen wurde von E.ON/Bayernwerk als Generalplaner für den Neubau einer Wartungshalle für Transformatoren beauftragt. Das Projekt umfasst die Planung der Haustechnik (Technische Gebäudeausstattung), Tragwerksplanung, Energieberatung und -ausweis sowie Brandschutz, die ergänzend zur Architekturplanung erbracht wurden.
Insgesamt waren alle Leistungsphasen von der Fortführung der Vorentwurfsplanung in der Entwurfsplanung bis zur erfolgreichen Bauabwicklung inkludiert.
Externe Faktoren
Da das Baugrundstück an der Autobahn A73 liegt, mussten wir mit der Baubeschränkungszone arbeiten. Im Zuge der Bereinigung des Grundstücks vom alten Gebäudebestand wurden alle vorhandenen Bäume ermittelt und mit einem „Baumwert“ belegt. Für die erforderliche Hallengröße und Fläche der Außenanlage mussten einige Bestandsbäume entfernt werden. Dafür wurden in der gleichen „Baumwert“-Höhe Baumpflanzungen eingeplant. Statt der örtlich vorgeschriebenen Fassadenbegrünung haben wir in Abstimmung mit der Baubehörde eine Heckenpflanzung vorgenommen.
Planungsvarianten
Im Rahmen der Entwurfsplanung wurden zwei Planungsvarianten der Halle erarbeitet und hinsichtlich Kosten und Brandschutz bewertet. Nach umfassender Abwägung der Vor- und Nachteile entschied man sich gemeinsam mit dem Bauherrn für einen Betonbau anstelle eines Stahlbaus.
Gebäudeaufbau und -struktur
Das Gebäude besteht aus einer eingeschossigen Halle, sowie einem zweigeschossigen Gebäudeteil, in welchem die Büro- und Arbeitsräume zu finden sind. Die Erschließung erfolgt über nutzungsgetrennte Zugänge. Zwei führen vom Anlieferhof direkt in die Halle. Ein weiterer Zugang führt in das Treppenhaus, über welches das 1. Obergeschoss und die Halle erreicht werden. Über den vierten gelangt man in den Lagerraum der Logistik-Abteilung.
Der Hallenteil im Erdgeschoss wird als Wartungshalle für die Transformatoren genutzt. Im zweigeschossigen Gebäudeteil des Erdgeschosses befinden sich eine Prüffläche für die Transformatoren und Laborflächen für die Untersuchung des Trafo-Öls.
Im 1. Obergeschoss erfolgt die Erschließung aller Räumlichkeiten über einen Mittelflur. Hier sind auch die Archiv-, Server- und Technikräume des Gebäudes zu finden.
Die Flächen zur Halle sind mit den Umkleide- und Sanitärräumen belegt und mit Oberlichtern ausgestattet. An der Südfassade sind die Büroräume für die Mitarbeiter aufgereiht. Auch der Personalaufenthaltsraum und ein großer Besprechungsraum sind dort verortet.
Bauweise
Die Gründung des Neubaus erfolgt wegen der schwierigen Bodenverhältnisse auf sogenannten „duktilen Gusspfählen“. Unter den Fundamenten des Gebäudes wurden 275 Betonpfähle mit einer Länge von 3 bis 9 m in den Boden eingebracht. Darauf fusst ein betonierter Fundamentrost zur Stabilisierung der Bodenplatte, die zum Schutz der Gewässer öldicht ausgeführt wurde.
Das Gebäude wurde als klassischer Fertigteilbau errichtet. Die Verkleidung der Fassade erfolgte mit selbsttragenden Isopaneelen und einer Fenstereinteilung im Paneel-Raster. Die Dachkonstruktion besteht aus einem Trapezblechflachdach mit nicht brennbarer Mineralwolle-Dämmung und einer Folienabdichtung.
Innenausbau
Der Innenausbau der Büroflächen erfolgte im Trockenbau mit Deckenbekleidungen aus Rasterdecken. Die Bodenbeläge wurden in Abstimmung mit dem Nutzer festgelegt.
Außenanlagen
Vor dem Gebäude befindet sich ein großer Anlieferhof. Aufgrund der Arbeiten mit Gefahrenstoffen und Transformatoren wurden ca. 400 m² mit einer stoffdichten Bodenplatte ausgeführt. In diesem Bereich erfolgt das Auf- und Abladen der Transformatoren sowie deren Lagerung. Für die Mitarbeiter sind zudem 12 Fahrradstellplätze und 19 Pkw-Stellplätze vorgesehen, davon 10 mit einer Vorhaltung für eine E-Ladestation.
Heizungs- und Laborversorgung
Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die in Zusammenspiel mit den Deckenheizflächen einen Umkehrbetrieb im Sommer ermöglicht, der eine leichte Kühlung des Gebäudes bietet. Im Zuge der Baumaßnahme wurde zu dem bereits eine Photovoltaikanlage mit 150 m² umgesetzt.
Für die Laborräume wurde eine Edelgas-Versorgung eingeplant, die besonders hohe Anforderungen an die Leitungsverlegung stellt, um eine Verunreinigung der Gase zu verhindern. Sämtliche Entwässerungsleitungen der öldichten Flächen werden über einen Ölabscheider mit entsprechender Prüf- und Meldetechnik geführt. Das Regenwasser wird auf dem Grundstück sowohl unterirdisch als auch oberirdisch versickert.
Elektrik
Bei der Elektroplanung wurde die neue Trafostation des Bauherrn berücksichtigt. Im Bereich der Labor- und Prüfstandsflächen wurden separate Zuleitungen aus der Trafostation geschaffen, da dort besondere Hochspannungs-Bereiche berücksichtigt werden mussten.
Die Maßnahme wurde als Generalunternehmerleistung ausgeschrieben und innerhalb des gesetzten Zeit- und Kostenrahmens realisiert.
AUFGABE
Neubau einer Wartungshalle für Transformatoren mit Verwaltungsflächen
LÖSUNG
- Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen von Varianten
- Koordination aller fachlich Beteiligen
- Generalunternehmerausschreibung der gesamten Maßnahme
- Behördenmanagement bei Bauantrag und Tektur
LEISTUNG
Generalplanung vom Entwurf bis zur Realisierung und Abnahme
